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Channel: Kommentare zu: Oberzocker Staat
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Von: Jan Flückiger

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Man kann die Finanzmärkte sehr wohl regulieren. Es kursieren auch diverse Vorschläge: Finanztransaktionssteuer, Verbot von Leerverkäufen, Verbot von (Milli-)sekundenhandel (andere Taktung des Finanzmarktes), Verbot von gewissen Finanzprodukten.

Während Verbote immer irgendwie umgangen werden können, scheint die Finanztransaktionssteuer das einfachste Instrument zu sein. Sie macht den kurzfristigen Handel mit grossen Volumina und kleinen Kursschwankungen unattraktiv. Ein Verbot von Leerverkäufen könnte allenfalls helfen, dass sich die Finanzwirtschaft nicht zu sehr von der Realwirtschaft entfernt.

Das Problem bei der ganzen Sache ist höchtens eine globale Regulierung zu finden, die von allen relevanten Akteueren (d.h. Finanzplätzen) akzeptiert und mitgetragen wird. Es gibt ja gar nicht so viele Orte, wo tatsächlich die Transaktionen drüber laufen. Es sind nämlich einfach alle Börsen.

Ein weiteres Problem, das der Staat regulierend angehen könnte, ist die Geldschöpfung. Theoretisch können Zentralbanken (die unter staatlicher Kontrolle) stehen, entscheiden, wem sie zu welchen Bedingungen Geld leihen. Hier könnte eine Regulierung ebenfalls ansetzen. Zum Beispiel, in dem eine Geschäftsbank einen grösseren Teil des geliehenen Geldes mit Eigenmitteln unterlegen muss.

Der Finanzmarkt ist heute teilweise tatsächlich überreguliert. Nur leider an den falschen Orten. Und der freie Markt spielt nicht, weil Staaten Banken retten, von denen sie sich dummerweise abhängig gemacht haben (unter anderem auch, weil sie an den entscheidenden Stellen, sprich Eigenmittel, zu wenig reguliert haben).


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